Fechten – wie und warum?
Wir sind eine Landsmannschaft im Coburger Convent und demzufolge eine schlagende Verbindung. Das heißt, dass wir aus persönlicher Entscheidung heraus Mensuren fechten.
Das akademische Fechten meint nicht ein gegeneinander, sondern vielmehr ein miteinander fechten. Es geht nicht um Gewinnen oder Verlieren, um schlussendliche Treffer bei seinem Gegenüber. Vielmehr ist die Mensur ein Beweis von Haltung und Moral, von Mut und Willensstärke. Das Erlebnis stellt uns vor einen Adrenalinkick, dessen Beherrschung sich in allen spannungsgeladenen Momenten im späteren Leben, gleich ob privater oder beruflicher Natur, nur von Vorteil erweisen kann. Das konzentrierte Durchleben der geistigen und körperlichen Ausnahmesituation kann positive Eigenschaften herauskitzeln oder fördern, den Charakter vermag es dagegen nicht zu verändern, auch wenn dies des Öfteren behauptet wird.
Salopp gesagt: Eine Mutprobe mit gewissen Vorzügen. Und mit der Möglichkeit, den Ausgang durch gute Vorbereitung, das Pauken, beeinflussen zu können.
Das Ergebnis ist ein gemeinsames Erlebnis in zweierlei Hinsicht: Zum einen dient das Schlagen der Mensur als eine Art Aufnahmeritus – jedes vollständige Mitglied hat sich dieser Prüfung gestellt. Zum anderen verbindet die Mensur die Mitglieder unserer Landsmannschaft untereinander und fördert die Gemeinschaft. Dies besonders, weil der Paukant von seinen Bundesbrüdern sowohl durch zahlreiche Tipps und Tricks handfest unterstützt und bestmöglich vorbereitet wird. Aber auch indem die Anwesenheit weiterer, zum Teil extra angereister Bundesbrüder in der Mensur mentalen Rückhalt gibt.